Orgeln Berlin

Allgemeines zur Orgel

Eine Orgel hat üblicherweise 2-4 Manuale (Klaviaturen wie bei einem Klavier) und zusätzlich eine Pedalklaviatur. Für jeden Ton der Orgel gibt es mehrere Pfeifen, welche diesen Ton in unterschiedlichen Klängen erzeugen lassen. Die Pfeifen jeder Klangart sind in einer Pfeifengruppe, welche je einem Register entspricht, zusammengefasst. Die Pfeifengruppe, welche ertönen soll, wird über Ziehen des entsprechenden Registers aus der Registratur ausgewählt. Jedes Manual, inklusive Pedalklaviatur, hat seine eigen Registratur. Die Registraturen sind seitlich neben den Manualen angeordnet.

Wenn ein Register gezogen ist, ertönt genau diese Pfeifengruppe, wenn man auf dem entsprechenden Manual spielt. Register können auch kombiniert werden. Dadurch entstehen dann verschiedene Klangfarben je nach Vielfalt von kombinierten Registern. Diese Klangfarben werden u. a. durch die Vielfalt von Obertönen bestimmt, die man dazu mischt. Beim Prinzipal kann man zum Beispiel das Grundtonregister ziehen und dazu noch das Oktav- und das Terzregister mischen.

Es gibt auch Einstellungen, bei denen man verschiedene Manuale aneinander koppelt. Wenn das 3. Manual also an das 1. gekoppelt ist, tönen beim Spielen des 1. Manuals die gezogenen Register des 3. Manuals mit.

Zu den verschiedenen Pfeifen: Es gibt einerseits Zungenpfeifen (z. B. bei Kornett-, Fagott-, Posaunen- und Oboenregistern), andererseits gibt es auch „normale“ Pfeifen (alle möglichen Flöten). Das Grundregister heisst Prinzipal. Das hat jede Orgel. In den anderen Registern unterscheidet sich jede Orgel.

Bei romantischen und gewissen neobarocken Orgeln findet man ein Schwellwerk. Damit kann man die Lautstärke verändern, d.h. Crescendi und Decrescendi machen. Ebenfalls eine Erfindung der Romantik sind Streicherregister. Eine original barocke Orgel besitzt weder Schwellwerk noch Streicher.

Da jedes Register ein einzelnes Pfeifenset hat, gibt das eine enorm grosse Anzahl Pfeifen, die jede Orgel besitzt. Man kann das ausrechnen, indem man die Tasten eines Manuals mit der Anzahl Register des Manuals multipliziert und dann die Ergebnisse aller Manuale addiert. Da kommt man auf ca. 2000-4000 Pfeifen. Wenn man alle Pfeifen stimmen muss, kommt man somit auf ca. einen Monat Arbeit. Zum Glück ist das nur alle 20 Jahre nötig.